Paradontitis
Parodontitis entsteht, indem sich spezielle Bakterien am Zahnfleischrand ansiedeln, die organischen Substanzen am Zahnhalteapparat angreifen und eine Zahnfleischentzündung verursachen. Auch diese ist durch gute Mundhygiene heilbar, unterbleibt sie, bilden sich tiefe Zahnfleischtaschen, der Zahnhalteapparat wird geschädigt und das Knochengewebe wird abgebaut. Ab 35 Jahren gehen statistisch gesehen mehr Zähne durch Zahnfleischerkrankungen verloren als durch Karies.
Die Tiefe der Zahnfleischtaschen und der Umfang der unsichtbaren Konkremente kann mit Hilfe des Papillenblutungsindex gemessen werden. Dabei wird mit einer stumpfen Sonde, deren Ende in einer Kugel ausläuft, die Zahnfleischentzündung festgestellt: je tiefer die Tasche, desto weiter ist die Erkrankung fortgeschritten.
Zuckerarme Ernährung hindert die Bakterien daran, sich explosionsartig zu vermehren, ist nach dem Essen keine Möglichkeit zum Zähneputzen vorhanden, kann ein zuckerfreier Kaugummi ein guter Ersatz sein. Als Zwischenmahlzeiten sollten nur zuckerfreie Nahrungsmittel konsumiert werden (auch auf versteckten Zucker, z. B. in Getränken, achten), Süßigkeiten besser auf einmal verzehren und dann sofort Zähneputzen. Die Plaque wird, nach dem System Kauflächen, Außen- und Innenflächen, mit einer Handzahnbürste durch kleine rüttelnde Bewegungen von Zähnen und Zahnfleischrand entfernt (Bass-Technik), am besten mit einer fluoridierten Zahnpasta und einer Zahnbürste mit weichen Kunststoffborsten. Alternativ wird eine elektrische Zahnbürste mit rundem Kopf und Andruckkontrolle empfohlen. Zusätzlich sollte täglich Zahnseide benutzt werden, um die Zahnzwischenräume zu säubern, und einmal wöchentlich ein Fluorid-Gel. Für weit offene Zahnzwischenräume, sowie Brücken, Prothesen oder Zahnspangen, gibt es spezielle Interdentalraumbürstchen.